Die Präsentation von Louanne Burkhardt findet im Rahmen der Ausstellung “Deal with it” statt.

Die Tierbeschaffung des Basler Zoos setzte bis zu Beginn der 1970er-Jahre (1973 CITES) eine gute Vernetzung mit Akteur*innen in Afrika bzw. insbesondere auch mit den entsprechenden Kolonialregierungen voraus. Immer wieder reisten auch Mitarbeitende des Basler Zoos selbst in afrikanische Länder, um sich vor Ort um den Wildtierfang oder den Tiertransport in die Schweiz zu kümmern. In Basel angekommen, galt es, die bestmöglichen Haltungsbedingungen für die neu importierten Tiere zu schaffen. Das Wissen über die Haltung zahlreicher Tiere war in Europa gering und viele Erfahrungen wurden zum ersten Mal gemacht. Begleitend zum Zooalltag wurde so laufend neues Wissen produziert, das später u.a. an andere Zoos weitergegeben werden konnte (Ernährung, Zucht etc.). Neben der praxisorientierten Wissensproduktion war der Zoo natürlich auch jener Ort, wo die Basler Bevölkerung vermeintlich typisch afrikanische Tiere wie Giraffen, Löwen und Elefanten erstmals live beobachten konnte. Der Zoo prägte so das Afrikabild einer breiten Öffentlichkeit.

Im Rahmen eines Vortrags werden Auszüge aus Reiseberichten, Fotografien und Filmausschnitte gezeigt, welche einerseits die Beziehungen der Institution mit Afrika und den europäischen Kolonialmöchten und andererseits vor allem auch die Geschichte der Haltung afrikanischer Tiere im Zoo beleuchten. Da im Zoo Basel bisher keine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der Thematik stattfand, ist der Vortrag als eine erste Archiv-Sichtung zu verstehen, welche dem Rahmenprogramm zur Ausstellung «Deal with it» eine zoologische Dimension gibt.